Die Corona-Zeit schafft so viele Heldinnen, meine persönliche Heldin dieser Zeit ist meine Freundin. Sie ist das beste Beispiel einer derzeit typischen Mama, einer Alltagskämpferin, die versucht irgendwie diese eigentlich unmögliche Situation zu meistert. 

Meine Freundin darf im Homeoffice arbeiten  - was für ein Glück nicht wahr? ...derzeit wohl eher nicht! Denn, da sie ja im Homeoffice arbeitet, hat sie laut derzeitigen Regelungen keinen Anspruch auf Notbetreuung! Na klar, sie ist ja auch Zuhause und Kinder kann man notfalls während der Arbeitszeiten in die Ecke stellen wie einen Regenschirm. Nur leider, geht das nicht so einfach, denn wie jede Mama weiß, egal welches Alter das Kind hat, es fordert Aufmerksamkeit. Das Kind meiner Freundin ist gerade einmal etwas über 1 Jahr alt und ein super lieber Junge, aber auch ihn kann man nicht mal eben auf eine Decke setzen, um dann konzentriert der Arbeit am Laptop nach zu gehen oder noch besser an einem wichtigen Online-Telefon-Meeting teilzunehmen. Das kann einfach nicht funktionieren und weil es nicht funktioniert, arbeitet sie nun in jeder Schlafpause des Kleinen, nach Feierabend und teilt sich den restlichen Tag in mehrere Schichten im Wechsel mit ihrem Mann auf. So, dass immer einer Arbeiten und einer auf das Kind aufpassen kann. Ihr Mann ist ebenfalls im Homeoffice, was in diesem Fall wirklich Glück für sie bedeutet. Denn ohne ihn wäre das ganze gar nicht machbar. Somit erledigt sie nun tagtäglich ihre sehr anspruchsvolle Arbeit gestückelt über den ganzen Tag verteilt - wie qualitativ eine solche Arbeitsweise ist kann sich wohl jeder denken. Zu dem ganzen Chaos hinzu kommt noch ein Hausbau im Endspurt und die Vorbereitungen des für nächsten Monat geplanten Umzugs. Was für sich genommen schon eine anstrengend und aufregende Zeit wäre. Das alles leistet sie zusammen mit ihrem Mann, tagtäglich! Ohne sich wirklich zu beschweren!

Pausen?...Gibt's nicht! 

Zeit für sich?...Träum weiter! 

Termingerecht an Meetings teilnehmen?...Schwer machbar! 

Deadlines bei der Arbeit einhalten?...wie denn? 

Morgens aufstehen?...da vergeht einem manchmal die Lust zu!

Aber sie kämpft und es funktioniert, irgendwie und auf Kosten vieler vieler Nerven, aber sie schafft es. Ich weiß nicht wie, aber sie meistert dieses totale Chaos jeden Tag auf's Neue. Sogar an den schlimmsten Tagen,  wo sie am liebsten ein Strauß wäre und den Kopf tief in den Sand stecken möchte, macht sie immer weiter. Für ihren Sohn und für ihren Mann, kämpft sie sich durch diese Zeit und darum ist sie meine persönliche Heldin!

Und sie ist nur eine von vielen die Tag täglich an der derzeit so verrückten Alltagsfront kämpfen. Sie kämpfen im Homescooling um die Bildung ihrer Kinder. Sie kämpfen bei der Förderung ihrer Kleinen, um sie auf die Schule vorzubereiten. Sie kämpfen darum, dass ihre Kinder neben den vielen Verpflichtungen nicht zu kurz kommen. Sie kämpfen darum, dass der für Kinder so wichtige soziale Kontakt irgendwie noch ermöglicht wird. Sie kämpfen im Homeoffice um ihren Job, der aufgrund der Situation einfach zu kurz kommt. Sie kämpfen um ihre Beziehung, die unter der Situation leidet. Und sie kämpfen um diese eine Minute der Ruhe, nur für sich zu sein und durchatmen zu können. 

Niemand weiß wie lange diese fürchterliche Situation noch dauert oder wie oft wir noch so leben müssen? Aber ich weiß, dass ihr alle weiter kämpfen werdet für euch und eure Liebsten, ihr werdet nicht aufgeben und wir alle werden gewinnen und stärker als jemals zuvor aus dieser Zeit herausgehen. Und ihr alle könnt schon jetzt stolz auf euch sein, genau wie meine Freundin, auf die ich so wahnsinnig stolz bin.